Das Bernische Kantonal-Musikfest (BKMF) 2024 in Herzogenbuchsee ist Geschichte – und auch die Schuhe und Socken sollten langsam wieder allesamt trocken sein.
Der Tag begann früh. Bereits um 7:15 besammelten sich die Attiswiler Musikantinnen und Musikanten auf dem heimischen Samuel-Schmid-Platz und übten schon mal das Einstehen für das Vereinsfoto. Auf die Marschformation wurde aufgrund dunkelgrauer Vorahnungen verzichtet. Doch dazu später mehr.
Nach der Ankunft in HerzogenbuchSEE stand sogleich die erste Challenge bevor: Wie kommt man einigermassen trocken und sauber vom durchtränkten Parkplatz zum Festgelände. Doch die Attiswilerinnen und Attiswiler meisterten diese erste Aufgabe mit Bravour und bezogen sogleich ihr Instrumentendepot. Also auf zur zweiten Prüfung: die erst kürzlich einstudierte Foto-Formation wieder abrufen und selig in die Kamera lächeln. Auch diese Aufgabe wurde schnell und unkompliziert gelöst, wie die nachfolgenden Aufnahmen beweisen:


Zurück im Instrumentendepot nochmals kurz alle Ventile geprüft, die Noten zusammengekramt und schon ging’s los zum Einspielen. Wie bei Kantonalen so üblich, ist dies auf exakt 30 Minuten beschränkt – Fairness für alle. Doch viel mehr Zeit wäre auch nicht mehr geblieben, denn es war bereits Zeit für den (muskalischen) Höhepunkt der MGA: Konzertwettbewerb 3. Klasse Harmonie.
Als erste Musikgesellschaft formierten sich die MGAler auf der eher kleinen und auch etwas dunklen Bühne in der Aula der Schule Herzogenbuchsee. Erst das Pflichtstück „Guardian of the Lighthous“ (Timo Forsström), dann das Selbstwahlstück „Cossack Folk Dances“ (Franco Cesarini). Eine durchaus ansprechende Leistung der Musik Attiswil – so immerhin der Tenor unter den Musikantinnen und Musikanten. Was der Auftritt wert war, wird sich jedoch erst am späten Abend zeigen.
Dauerregen oder Parademusik?
Während des Attiswiler Vortrags öffnete Petrus all seine Schleusen und das BKMF wurde noch vor dem Mittag zum rauschenden Fest: Kleine Bäche strömten über das Festgelände und die Abflüsse kamen an ihre Belastungsgrenzen. Die MGA verzog sich – so trocken wie nur möglich – ins grosse Festzelt, wo schon bald das verdiente Mittagessen abgeholt werden konnte. Und dann das grosse Warten: Erste Vereine wurden auf der Parademusikstrecke vom immer wieder einsetzenden Regen überrascht, der Wettbewerb musste mehrfach unterbrochen werden. Hellt es bis zum Auftritt der MGA um 16 Uhr noch auf?
Die Gewissheit kam früher als erwartet: Bereits kurz nach 14 Uhr wurde entschieden, dass die Parademusik für heute abgesagt wird. Und so begann das lange Warten auf die Veteranenehrung und Rangverkündung um 21:30 Uhr.
Rangverkündigung zum Abschluss
Das Festgelände hat für diese lange Wartezeit glücklicherweise genügend Abwechslung zu bieten. Entsprechend ausgelassen war die Stimmung unter den Mitgliedern der MGA, als nach einer kurzweiligen Veteranenehrung die Rangverkündung im voll besetzten Festzelt begann. Die Plätze 14 bis elf gingen ohne Nennung der Attiswiler vorüber – die Top Ten war geschafft! Die Freude darüber wich aber sogleich einer Enttäuschung, denn bereits der nächste Rang war jener der Attiswilerinnen und Attiswiler. Rang zehn nach dem ersten Tag. (Und Rang 16 nach dem zweiten Tag, da am Sonntag nochmals acht Vereine in derselben Klasse und Gruppe gestartet sind.)
Dem trüben Wetter und Abschneiden zum Trotz, verliessen die letzten MGAler das Festgelände – Gerüchten zufolge – erst einige Stunden später.



